Die erste Arbeitswoche ist vorbei und
schon habe ich wieder Ferien. Eigentlich wollten wir moeglichst bald
wegfahren und unsere naehere Umgebung erkunden, aber die Buerokratie
haelt uns fest.
Man muss sich in Indien innerhalb von
14 Tagen registrieren lassen. Wir waren nun schon drei mal in dem
Passportoffice und jedes Mal haben sie sich neue Dinge ueberlegt, die
wir noch besorgen muessen. So fahren wir nun jeden Tag in das Buero
unserer Arbeitsstelle, lassen uns wieder irgendwelche Unterschriften
und Briefe geben und fahren wieder zur Meldestelle. Ich hoffe, dass
morgen alles klappt, weil dann das der letzte Tag ist, uns legal
registrieren zu lassen.
Einiges haben wir aber doch schon
erlebt. Vor ein paar Tagen waren wir am Strand, der nur ca. 15
Minuten Fussmarsch entfernt ist und zu einem der groessten
Stadtstraenden der Welt gehoert! Dort war es unglaublich voll, obwohl
der Strand so gross ist. Ausserdem wurden wir staendig angesprochen
und ausgefragt, woher wir kommen, was wir hier machen... In unserem
Viertel sind die Inder anscheinend schon an Weisse gewoehnt, weil
schon unsere Vorgaenger-Freiwilligen hier gewohnt haben. Trotzdem
kommt es vor, dass Motoradfahrer einfach anhalten, um mit uns zu
reden. Die INdier scheinen generell, ziemlich neugierig zu
sein.
Wir haben auch schon unsere ersten
Bahn- und Busfahrten hinter uns.
Da es hier keine Busfahrplaene gibt,
ist es immer recht spannend, den richtigen Bus zu finden. Vor allem
waehrend dieser Busfahrten ist mir ein unglaubliches Vertrauen unter
den Menschen aufgefallen. Die Fahrkarten kauft man beim Schaffner.
Ist der Bus aber so voll (was haeufig vorkommt), dass man sich zum
Schaffner unmoeglich durchkaempfen kann, so geben die Leute das Geld
fuer die Fahrkarte einfach durch den ganzen Bus. Und die Taschen der
Stehenden werden einfach auf die Beine der Sitzenden gestellt. Sowas
waere in Deutschland unmoeglich!
Jetzt ist in der Stadt ein religioeses
Fest (den Namen habe ich leider vergessen, aber auch nie richtig
verstanden, die Inder reden immer so schnell), das 10 Tage geht und
bei dem, in den Haesern ganz viele Puppen von Goetterdarstellungen
aufgestellt werden. Ausserdem finden nun jeden Tag morgens und abends
grosse Umzuege zu den Tempeln statt. Bei denen wird laut Musik
gemacht und gesungen und Menschen unter grossen Schirmaehnlichen
Gestellen, wie auf Saenten getragen. Zum Gebet werfen sich viele alle
paar Schritte auf den Boden. Was das alles zu bedeuten hat, habe ich
leider noch nicht richtig verstanden, obwohl es mir schon viele
versucht haben zu erklaehren, Das Englisch, von den Leuten, die
netter weise versucht haben uns aufzuklaeren, war leider
entweder zu schlecht, oder der indische Akzent zu stark, als dass ich
alles verstehen konnte.
Mit der Sprache ist es ohnehin manchmal
schwierig. Viele koennen sehr gut Englisch. Einige aber auch gar
nicht; und wenn sie dann noch nicht einmal lesen koennen, wie einige
Taxifahrer, dann ist eine problemlose Verstaendigung sehr schwierig.
Einige, die eigentlich Englisch koennen, sprechen aber einen so
schwierigen Akzent, den man nicht verteht. Ich werde mir in der
naechsten Zeit versuchen einige Bocken Tamil (der Sprache hier)
beizubringen. Ob man mich dann aber besser versteht, weiss ich nicht.
Chennai ist sehr religioes-traditionell
orientiert. Man findet in jeder Strasse kleine Tempel, vor denen man
auch haeufig Menschen beten sieht. Ausserdem sind hier alle Menschen
noch traditionell indisch gekleidet. Das heisst, dass sie entweder
Kurtas (lange Oberteile ueber einer lockeren Hose) oder Saris tragen.
Das soll nicht in allen Staedten so sein. In einigen moderneren
Staedten, wie Dheli sieht man kaum Menschen in traditioneller
Kleidung.
Die Fischerfamilie die wir kennengelernt haben und bei denen wir schon zum Essen eingeladen waren. |
Kinder die sich mit mir fotografieren lassen wollten. Wir "Weißes" werden ständig gefragt, ob wir fotografiert werden dürfen. |
danke für die schönen Bilder!
AntwortenLöschen:)
Liebster Gruß aus Berlin.